Let´s Write Together #1

Gruppe schreibt zusammen

© StartupStockPhotos (Pixabay)

Es ist mittlerweile schon ein paar Wochen her, als ich den Versuch gestartet habe ein neues Format auf meinem Instagram Account ins Leben zu rufen. Es gibt eine Menge guter Autoren auf Instagram, so dass ich deren Kreativität herausfordern wollte. Das erste “Let´s write togehter” war geboren. Die Umsetzung war noch nicht ganz ausgefeilt, aber als ich die Textpassagen, welche durch die Community beigetragen wurden, in Ruhe durchgelesen hatte, war ich begeistert. Aber verschaffe Dir selber einen Eindruck.

Als sie aus dem Dunkel der Lagerhalle hervortrat, wurde sie von der plötzlich eintretenden Helligkeit geblendet. Schützend hielt sie sich die Hände vor ihr Gesicht. Ein paar Atemzüge später hatten sich ihre Augen an die neue Umgebung gewöhnt, so dass sie die Hände wieder absenken konnte. Mit Staunen erblickte sie einen Turm, welcher sich vor ihr in die Höhe wandte. Noch nie zuvor hatte sie ein vergleichbares Bauwerk gesehen. Weiße Wolken verbargen seine volle Größe vor ihr. Sie fragte sich, wer solch ein Bauwerk errichtet haben mochte, es wird wohl für immer ein Mysterium bleiben, denn die letzten Überlebenden hatte sie vor mehr als 2 Jahren getroffen. Plötzlich, Ein Schatten! Da drüben hat sich etwas bewegt. Sie springt hinter einen alten Cadillac, der jemand reichem gehört haben musste. Diese Schnorrer! Sie hasste sie allesamt und auch die Ereignisse der Vergangenheit konnten sie nicht milde stimmen. Diese Menschen waren dieser Bezeichnung nicht wert! Sie starrte von der Eingangstür des Turmes die Straße hinab. Nichts zu sehen… Was lebte dort in der Dunkelheit?

Es überkam sie die Hoffnung, noch andere Überlebende zu finden. Sie umrundete den Turm und wäre beinah an der Tür vorbei gegangen. Diese war so perfekt in das Mauerwerk eingepasst, dass kaum ein Unterschied zu erleben war. Jedoch fehlte ein Riegel um diese zu öffnen. Sie tastet sich an den groben Steinen entlang. Es war eindeutig eine Tür, kleiner als gedacht und schmal, jedoch definitiv eine Öffnungsmöglichkeit . Sie legte ihre flache Hand auf die Mitte. Erschrocken zog die diese wieder weg. Sie legte die Hand neben der Tür auf das Mauerwerk, nichts, keine Veränderung. Erneut berührte sie die Mitte der Tür. Da war es wieder . Hinter ihr hörte sie ein lautes Knurren, dann Schritte auf dem Kies, die auf sie zuzukommen schienen – doch sie drehte sich nicht um. Sie presste sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen die Türe. Diese sprang mit einem lauten, fast flehenden Knarren auf. Schwüle Luft drang ihr entgegen und ließ sie sofort schwitzen. Sie dachte nicht daran, die Tür wieder zu schließen. Ihre Augen erfassten die steinerne Treppe des Turmes und ihre Beine trieben sie voran.  Sie hatte kaum die ersten Stufen hinter sich gebracht, da zerriss ein entsetzliches Gebrüll so plötzlich die Luft, dass sie stolperte. Niemand hatte den Berichten ihres Onkels damals geglaubt. Er war in einem Sanatorium gelandet. Sie erinnerte sich an einen Besuch, bei dem er sie Beiseite genommen hatte und sie vor dem Unaussprechlichen warnte. Das Gebrüll hatte abrupt aufgehört. Zum ersten Mal richtete sie ihren Blick hoch. Vor ihr breitete sich ein schmaler Gang aus, der auf eine in Licht getauchte Wendeltreppe zuführte. Oder waren es die Stufen selbst, die leuchteten? „Artemyia, endlich bis du gekommen. Hab keine Angst.“ Sie erstarrte, immer noch auf dem Boden kniend. Woher kam kam diese Stimme? Und woher kannte sie ihren Namen?

Bedächtig stand Artemyia auf und ging zu der Wendeltreppe hinüber. Wieder schaute sie den Turm hinauf, sodass ihr vom Anblick der endlos scheinenden Wendetreppe schwindelig wurde. Dann setzte sie vorsichtig einen Fuß auf die erste Stufe, als plötzlich der Boden unter ihren Füßen zu beben begann, so dass sie schnell einen Satz von der Stufe machte und das Beben augenblicklich verschwand. Handelte es sich um ein gutes Zeichen, oder eine Warnung des Universums? Jemanden ihren Namen sagen zu hören, verursachte Gänsehaut an ihrem ganzen Körper. Neugierde und Angst gaben sich in ihrem Innersten die Hand. Die durchaus skurrile Situation, war seit langem der einzige Funken Hoffnung den sie verspüren durfte, fast schon konnte sie dieses Gefühl nicht mehr zuordnen. Ihr Entschluss war gefasst. Sie wühlte hektisch in ihrer Hosentasche herum. „Wo versteckst du dich, du blödes Ding?“,fluchte sie unbeherrscht. Erleichtert ertastete sie ihn schließlich, den schmalen, dünnen Stab, denn sie vor wenigen Stunden auf Zigarettengröße gefaltet hatte. Mit gerümpfter Nase betrachtete sie den zierlichen Stock, warf ihn unvermittelt hoch in die Luft und schrie aus vollstem Herzen. „Zeig Dich, wer immer Du auch bist! Ich habe keine Angst vor Dir!“ Ihr Herz schlug schneller und schneller, so dass das Blut in ihren Adern pulsierte. Der ominöse Stab drehte sich wild um die eigene Achse, bis er abrupt stehen blieb. Der Stab hatte sich verändert, er war nun deutlich größer und von einer gänzlich anderen Form als zuvor. Ohne ein Blick gen Himmel zu richten, streckte sie ihren rechten Arm in die Luft und griff zu.

Was ist Deine Meinung? Hat Dich der Text des ersten “Let´s write together” mitgerissen, oder eher nicht?
Möchtest Du erfahren wie die Geschichte weiter geht?

Dank gilt folgenden geschätzten Kolleginnen und Kollegen, die bei diesem Experiment mitgemacht haben.
Siiri Saunders, sarah.schreibt, write_in_pieces, Michael_Angel, ucBildung, Alexa.Znih, sisterbennet, Berlin.Plattenbau

Ich freue mich schon auf das nächste Let´s write together.

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By |2018-10-27T09:03:17+00:0027.10.2018|Let´s write together|